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EMINEM

eBook - The Real Fucking Story

Erschienen am 13.12.2001, Auflage: 1/2001
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783894806835
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S., 1.42 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Eminem: Kotzbrocken für die einen, rebellischer Held für die anderen. Kaum ein Musikkünstler hat je so stark polarisiert wie der amerikanische Rapper Eminem. Marshall Bruce Mathers III., so sein bürgerlicher Name, wuchs ohne Vater und unter ärmlichsten Bedingungen in den schlimmsten Gegenden von Detroit auf. Als Teenager eiferte er seinen Vorbildern, den Rappern um Dr. Dre und den N.W.A., nach und träumte davon, durch Erfolg in der Musikszene dem schlechten Milieu seiner Kindheit und Jugend entkommen zu können. Aber der Weg vom jungen Rapper, der als Möchtegern-Schwarzer ausgebuht wurde und dem seine Demo-Tapes um die Ohren gehauen wurden, zum mehrfach platinveredelten Rap-Superstar, dessen Reime auf der ganzen Welt Hörer finden, war ein harter Kampf. Der international bekannte Musikjournalist Rob McGibbon zeichnet in Eminem: The Real Fucking Story einerseits die Erfolgsstory aber auch den Leidensweg von Marshall Mathers nach.

Leseprobe

Detroit ist ein wuchernder Stadtmoloch im Nordosten der USA, nahe der Großen Seen und der Grenze zu Kanada, die siebtgrößte Stadt der Vereinigten Staaten mit mehr als einer Million Einwohner allein im Stadtkern. Im Wesentlichen ist Detroit für zwei Dinge berühmt: Autos und Musik. Hier installierte der Pionier Henry Ford 1908 die erste Fließbandstraße für das Modell T, das als »Tin Lizzy« bekannt wurde und die Automobilindustrie für immer verändern sollte. Mit der Produktion von »Tin Lizzy« wurden Autos für jedermann erschwinglich. Und dadurch wandelte sich auch Detroits Erscheinungsbild für immer. Die Stadt boomte, und eine Flut von Immigranten aus allen Kulturkreisen strömte auf der Suche nach Arbeit in die riesigen Automobilfabriken. Detroit entwickelte sich zu einem Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen und zu einer der florierendsten und pulsierendsten Städte Amerikas.
In den 60ern erblickte eine weitere Legende in Detroit das Licht der Welt: das Schallplatten-Label Tamla Motown (abgeleitet von Motor Town). Es nahm sich der lokalen Talente aus der großen schwarzen Bevölkerungsschicht an und machte sie zu Pop-Legenden. So wie die Industrie ihre Autos produzierte, produzierte Motown Hits am Fließband. Seine Stars stürmten die Charts, und viele wurden zu Ikonen der Musikszene: Diana Ross, Michael Jackson, Stevie Wonder, Smokey Robinson - sie alle wurden vom Motown-Label entdeckt.
Im Verlauf mehrerer Jahrzehnte veränderte sich das ethnische Gleichgewicht Detroits immer stärker. Die schwarze Bevölkerung in der Stadt wuchs, und immer mehr weiße Familien wanderten in die Vororte ab, was zu einer tiefen ethnischen und territorialen Kluft führte. Heute sind beinahe achtzig Prozent der Bevölkerung Detroits schwarz, während die Vororte überwiegend von Weißen bewohnt werden.
Fährt man vom Stadtzentrum aus ein paar Meilen nach Norden, kommt man nach Warren. Es gibt nur wenige Gegenden, die die Rassenschranken deutlicher illustrieren. Warren hat etwa einhunderttausend Einwohner und wird durch einen breiten Boulevard namens 8 Mile von Detroit getrennt, eine schäbige Straße gesäumt mit Sex Shops und Strip Bars, auf der Prostituierte öffentlich ihrem Gewerbe nachgehen. An jeder Ecke stehen Drogendealer herum, und überall rosten zertrümmerte Autowracks vor sich hin. Aber 8 Mile ist mehr als nur ein Magnet, der die Halbwelt anzieht, es ist eine Grenzlinie, die die schwarzen Wohngegenden im Süden von denen der Weißen im Norden trennt. Und es herrscht wenig Sympathie zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen. So würde ein Weißer spät abends nur mit äußerster Vorsicht allein durch bestimmte Viertel auf der falschen Seite der 8 Mile fahren, und das Gleiche gilt für Schwarze, die sich nach Warren verirren.
Durch die Straßen Warrens zu schlendern, ist wie eine Zeitreise in das Amerika der 50er, allerdings ohne die Hoffnungen und die Unschuld jenes Jahrzehnts. Nicht selten begegnet man dort ältlichen Damen, die noch immer mit einer von Unmengen Haarspray in Form gehaltenen Bienenstockfrisur herumlaufen. Weite Teile der Stadt sind schon seit langem verwahrlost, aber eins hat sich in all den Jahren überhaupt nicht verändert: die rassistische Grundeinstellung. In Warren herrscht eine rückwärts gewandte, geradezu hinterwäldlerische Stimmung vor. Es gibt viele strikt voneinander abgeschottete Gemeinden, unter anderen polnische, deutsche und irische Viertel, deren Bewohner unter sich bleiben und bis auf den heutigen Tag an ihren Traditionen und jeweiligen Muttersprachen festhalten, aber eins verbindet sie alle: Sie wollen keine Schwarzen, die sie ohne jede Scheu »Nigger« nennen, in ihrer Nachbarschaft. Und unter den Weißen ist eine Mentalität spürbar, als lebten sie in einem permanenten Belagerungszustand, hervorgerufen durch das Gefühl, Detroit an die Schwarzen verloren zu haben. Sie scheinen wild entschlossen zu sein, nun nicht noch die Vororte preisgeben zu müssen.
Eminem wuchs in einem kleinen Haus in South Warren auf, in Fußnähe der 8 Mile, in dem heruntergekommenste Zukunft bestimmten, verbrachte er seine ersten Lebensjahre in einem anderen Teil Amerikas. Eminem wurde am 17. Oktober 1972 in St. Joseph geboren, einer Kleinstadt nördlich von Kansas City im Bundesstaat Missouri. Eminems Mutter Debbie Nelson war hier unter schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Ihre Mutter Betty Kresin war mehrfach verheiratet und hatte sechs Kinder von drei verschiedenen Vätern. Debbie war das älteste Kind, und bereits als Teenager zeichnete sich ab, dass sie in die Fußstapfen ihrer Mutter treten würde. Im Alter von fünfzehn Jahren lernte sie Marshall Bruce Mathers II. in einer Bar kennen. Bruce, wie er allgemein genannt wurde, war sieben Jahre älter als sie und arbeitete zu der Zeit in einem Bauholzgeschäft. Die beiden verliebten sich ineinander und heirateten nach einer wilden Romanze. Vielleicht war die Ehe Debbies Fahrkarte gewesen, um St. Joseph und den Problemen ihres ungeordneten Familienlebens zu entfliehen.
Neben seiner Arbeit spielte Bruce in einer Band namens Daddy Warbucks, die in Bars und kleinen Hotels auftrat. Es war eine unbedeutende Gruppe, die einen Mix aus Coversongs der 60er und 70er spielte, aber sie vermittelte ihren Mitgliedern den Hauch einer Ahnung davon, wie es sich anfühlen musste, berühmte Musiker zu sein. Die Band zog von Stadt zu Stadt, absolvierte ihre Auftritte und lebte wie eine richtige Tournee-Band. Debbie begleitete sie auf ihren Reisen und wurde als Tamborinespielerin aufgenommen.
Das Leben auf der Straße brachte ständige Partys mit sich, was Bruce gut gefiel, denn er neigte zu einem ungezügelten Lebensstil und trank ziemlich stark für einen Mann in den Zwanzigern. Er genoss das sorgenfreie Leben in der Band, doch all das änderte sich schlagartig, als Debbie schwanger wurde. Sie war gerade erst siebzehn Jahre alt und kehrte nach St. Joseph zurück, um dort ihr Kind zur Welt zu bringen. Der Junge wurde nach seinem Vater und Großvater auf den Namen Marshall Bruce Mathers III. getauft. Ein Arzt führte eine Hausgeburt für ein Honorar von 90 Dollar durch. Es war ein ärmlicher Start in das Leben des Jungen, der später als Eminem bekannt werden sollte, und er verlief nicht ohne Komplikationen. Einige Tage nach der Geburt brach Debbie mit schweren Blutungen im Badezimmer zusammen, wo ihr Bruder Todd sie fand und sie unverzüglich in ein Krankenhaus bringen ließ.
Debbie, Bruce und das Baby zogen nach North Dakota, in den Bundesstaat, aus dem Bruce stammte, und er nahm einen Job in einem Hotel an. Debbie hoffte, dass es der Beginn eines geordneten Familienlebens sein würde, aber bereits nach einem Jahr zerschlugen sich ihre Hoffnungen. Sie und Bruce hatten ihre Liebe auf romantischen Träumen aufgebaut, deren Fundament sich angesichts der häuslichen Alltagsprobleme und der Herausforderung, ein Kind großzuziehen, als zu unstabil erwies. Die Vaterschaft und ein geregelter, verantwortungsbewusster Lebenswandel waren nichts, was Bruce in diesem Abschnitt seines Lebens zusagte. Er hatte auf den vielen Tourneen mit der Band den Geschmack der Freiheit kennen gelernt, und er vermisste diese Ungebundenheit, während er sich bemühte, in North Dakota sesshaft zu werden. Bruce gab sein Bestes, aber es erwies sich als unmöglich für ihn, seiner Verantwortung gegenüber seinem Kind und seiner Frau gerecht zu werden. Debbie behauptete später, dass er gewalttätig wurde, wenn er trank, und sie ihn aus Angst verlassen hätte. Was auch immer der Grund gewesen sein mag, eines Tages flüchtete sie Hals über Kopf, nahm sich kaum die Zeit, ihre Habseligkeiten zusammenzupacken, und bestieg mit ihrem Sohn einen Überlandbus, der sie zurück nach St. Joseph brachte. Das war der Beginn von Eminems chaotischer Kindheit, deren einzige Konstante aus ständigen Umzügen und Unsicherheit bestehen sollte.
Debbie und Bruce ließen sich erst einige Jahre später scheiden, aber mit ihrer Trennung endete auch Bruces Einfluss auf seinen Sohn. Der Junge trug weiterhin den Namen seines Vaters, hatte aber keinerlei Kontakt mehr zu ihm. Bruce verschwand einfach, um ein aufregenderes Leb

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